Dramaturgin | Theaterstück | P: 27.03.2012 – Akademietheater München
Eine Gesellschaft, die sich ihre Träume abtrainiert hat. Bedürfnis- und teilnahmslos stehen die Menschen sich selbst, den anderen, der Welt gegenüber. Lebenszeit als Selbstbeschäftigungstherapie: Die Gesellschaft arrangiert sich in perfekten Strukturen, verzweifelt versuchen die Menschen Beziehungen aufzubauen, um der eigenen Einsamkeit nicht ins Auge sehen zu müssen: Mutter, Vater, Kind. Wenn du mein Bruder sein willst, bin ich deine Schwester. Beziehungen, um die Leere zu füllen, Reden, um das Schweigen zu übertönen.
Die Menschen versuchen sich zu verorten, sich zu definieren. Sie ziehen dabei Vergangenheiten, angebliche Träume und Wünsche heran: Eigentlich wollte-hätte-müsste man doch... künstliche Bedürfnisse und erfundene Biografien als Schutz vor der schmerzhaften Selbsterkenntnis: Ich müsste wollen, Teil einer Jugendbewegung zu sein. Es ist mir aber egal.
Und so dreht sich das Karussell der zufälligen Begegnungen, der Schein der Gemeinsamkeit bleibt, solang wir nur weiterreden – bis eine Figur verschwindet. Johanna ist fort. Das System ist durchbrochen, aber ändert das etwas?
*Gastspiel auf dem Schauspielschultreffen 2012 in Wien
*eingeladen zu den bayerischen Theatertagen 2012 in Augsburg