Drehbuch | Serie | 6x45' | Premiere: 06.03.2024 auf CANAL+ / Magenta TV
Eine alptraumhafte Welt, zwei verlorene Seelen, so viel Wut. Der Taxifahrer Vincent und seine entfremdete Tochter Joni treiben getrennt durch die Stadt, während um sie herum der Kapitalismus zerbricht. Der mürrische, geschiedene und ums Überleben kämpfende Vincent muss akzeptieren, dass er nicht mehr gebraucht wird. Sein Beruf steht vor dem Aus, und Joni, an deren Leben er so gerne teilhaben möchte, betrachtet ihn als Fremden und geht ihren eigenen Weg. Doch apokalyptische Ereignisse in einer schicksalhaften Nacht lassen ihre Leben ein weiteres Mal aufeinanderprallen. Während alte Wunden wieder aufgerissen werden, bricht die Stadt um sie herum zusammen – werden sie das aushalten?
Was wir zu sehen bekommen, sind in erster Linie Menschen in einer Welt, die zunehmend ihre eigenen Kinder frisst. Ganz ohne übernatürliche Schreckgestalten erzeugt das durch und durch sozialkritische Szenario Horror beim Zuschauer, der möglicherweise eben genau deshalb so eindringlich ist. Nichts von dem, was wir da sehen, gibt es in der einen und anderen Form nicht auch in unserer Wirklichkeit.
(serienjunkies.de, 14.01.25)
Ein deutsches „Sin City“, das ist doch mal was! Und zwar etwas, das ARD und ZDF, die in diesen Tagen lieber rührige Auswanderergeschichten von deutschstämmigen Jeans-Erfindern oder einlullende Friedrichstadtpalast-Schmonzetten erzählen, kaum wagen würden. [...] Was den Zuschauer in dieser aktuellen Serie erwartet: ein wildes, groteskes, brutales und rasend schnell erzähltes Potpourri der Motive sowie jede Menge (Film-)Zitate.
(taz, 07.01.25)
Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, man ist in Frank Millers "Sin City" gelandet, jenem Sündenpfuhl, in dem es ohne Unterbrechung auf gescheiterte Existenzen niederregnet. Ein bisschen von Jim Jarmuschs Taxi-Film "Night on Earth" (1991) steckt auch drinnen.
(Der Standard, 07.03.24)
Eine Serie, wie es sie aus Deutschland bisher kaum gegeben hat, "Babylon Berlin" oder "Der Pass" wirken im Vergleich zu "Nachts im Paradies" wie knallbunte Disney-Produktionen. [...] Die sechs Episoden von "Nachts im Paradies" fühlen sich an wie ein wahr gewordener Adrenalin-Alptraum auf Drogen, ist also mehr als packend und kurzweilig.
(heute.at, 07.03.24)
Es gibt Kapitalismuskritik, eine Flüchtlingsgeschichte und eine untergehende Welt. Und so fühlt sich "Nachts im Paradies" ziemlich oft abstrakt und arthousig an.
(DWDL.de, 07.03.2024)
„Nachts im Paradies“ kommt düster, gehetzt und mit wilden Bildern daher. Sie basiert auf der gleichnamigen Graphic Novel von Frank Schmolke, Hannah Schopf und Matthias Glasner verwandelten sie in eine flotte sechsteilige Serie, die vor allem auch mit ihren Hauptdarstellern Birgit Minichmayr als Edelprostituierte und Jürgen Vogel als unglückseliger Taxler punktet.
(Kronen Zeitung, 07.03.2024)